1932 - 1945
Die SPD und der aufkommende Faschismus
In der zugespitzten Auseinandersetzung der Jahre 1932 und 1933 warten die Elmshorner Genossen und Reichsbanner-Kämpfer allerdings vergeblich auf eine klare Orientierung ihrer Führung. Der „PreußenSchlag“ gegen das Weimarer Bündnis in Preußen unter dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Otto Braun durch die konservative Reichsregierung von Papen und Konsorten mit Hitler im Gefolge wird widerstandslos hingenommen. Das ist ein verhängnisvoller Bruch für das demokratische Selbstbewusstsein.
Fritz Petersen, der erste gewählte SPD-Bürgermeister von Elmshorn
Die Sozialdemokraten in Elmshorn gewinnen am 12.3.1933 immer noch 2.791 Stimmen und 6 von 14 Sitzen bei den Kommunalwahlen. Dem ersten gewählten sozialdemokratischen Bürgermeister der Stadt und bisherigen Stadtrat Fritz Petersen, im Stadtparlament überparteilich gestützt auch von dem Bürgerlichen Schmidt und dem Kommunisten Jürgensen, verweigert die Papen-Regierung willkürlich und gegen das geltende Recht die Bestätigung.
Hitler kommt an die Macht
Es sollte nicht mehr lange dauern, und der Hitler-Faschismus hatte sich die totalitäre Macht in Deutschland erpresst und erprügelt. Die Rede von Otto Wels gegen das Ermächtigungsgesetz von Hitler und dessen Unterstützung durch Konservative und Liberale am 23. März 1933 in der Berliner Krolloper bleibt ein letztes vergebliches Beispiel von unvergesslichem demokratischem Mut. Der SPD und vielen Genossinnen und Genossen werden Freiheit und Leben genommen, aber die Ehre nicht.
Audio: Otto Wels Rede gegen das Ermächtigungsgesetz (Quelle: FES)
Elmshorn bleibt bis zuletzt eine linke Stadt
Bei allen Gegensätzen, die auch in Elmshorn zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten bestehen, gibt es in Elmshorn dennoch immer wieder Bemühungen um gemeinsame Aktionen der Parteien aus der Arbeiterbewegung. Der Gewerkschaftssekretär und Sozialdemokrat Karl Dreyer wird Anfang Februar 1933 von SA-Männern überfallen und brutal zusammengeschlagen.
Sofort trifft sich das Ortskartell der Gewerkschaften und alle sind sich einig: Am 10. Februar wird eine große Demonstration gemeinsam gegen den Faschismus durchgeführt. Es beteiligen sich 3.500 Menschen bei einer Einwohnerzahl von 17.000. Die Betriebe wie auch einige Geschäfte werden während der Demonstration geschlossen. Auf der Abschlusskundgebung sprechen Heinrich Hauschildt (SPD) und Peter Hasenberg (KPD) zur Bevölkerung.