1896 - 1933
Die Vielfalt der Elmshorner Arbeiterkultur
Der Arbeitergesangverein Eintracht
Die soziale und die kulturelle Welt bleiben scharf geteilt. Auch in Elmshorn stehen sich die bürgerliche Kultur und die Arbeiterkultur in eigenen Vereinen gegenüber. Der Arbeitergesangverein Eintracht von 1896 bleibt bis in die 50 er Jahre eine Institution in Elmshorn. Über 200 Sänger und Sängerinnen weist dieser Chor in seiner Blütezeit auf. Höhepunkte sind jährliche Großkonzerte im Frühling und im Herbst im Carlstal (An der Bahn) und in der Reit- und Fahrschule und die sängerische Begleitung beim 1. Mai.
Die Arbeiterwohlfahrt
1919 kommt es überall im Deutschen Reich zur Gründung einer sozialen Selbsthilfeorganisation der Arbeiterschaft, der Arbeiterwohlfahrt (AWO). „Das Kind der Partei“ finanziert sich durch Spenden. Die AWO arbeitet in der Familienpflege, der Hilfe für Notleidende, der Kinder und Frauenunterstützung.
1921 entsteht auch in Elmshorn eine AWO, mit Marie Clasing, Maria Dettmann und der späteren Berliner Bürgermeisterin Louise Schröder als „Geburtshelferin“. Die AWO ist an erster Stelle eine Frauenorganisation. Stolzer Besitz sind 4 Nähmaschinen als Hilfe zur Selbsthilfe im AWO-Treffpunkt in der Lindenstraße. In den 30 er Jahren organisiert die AWO dann die Betreuung von arbeitslosen Mädchen in der Alten Jugendherberge im Stadtpark. 1933 von den Nazis verboten, wird die AWO in Elmshorn gleich nach dem Krieg wiedergegründet. Bis in die Gegenwart wirkt die AWO in guter Verbindung mit der SPD segensreich in dieser Stadt, in den letzten Jahrzehnten vor allen Dingen über das Ehepaar Haindl.