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1946
Der demokratische Neuanfang

„Was nun?“

Im ersten Verwaltungsbericht der Stadt Elmshorn nach der Kapitulation findet sich die Feststellung: „Als die Kriegshandlungen im April 1945 zu Ende gingen, stand Elmshorn vor der fast unlösbaren Aufgabe des „Was nun“. Viele haben schon fast vergessen, wie trostlos es damals aussah. Unter denen, die die fast aussichtlose kommunale Arbeit auf ihre Schultern nahmen, waren diejenigen Bürger, die im Dritten Reich verbannt und gebrandmarkt gewesen waren.“

Die Demokraten der ersten Stunde

Die Sozialdemokraten stehen hier an erster Stelle. Die erste Stadtvertretung ist dabei noch nicht aus einer demokratischen Wahl hervorgegangen, sondern wird von den Engländern eingesetzt. Der Stadtvertretung gehören für die SPD an: Arthur Geißler (Gastwirt), Heinrich Hauschildt (Maurer), Friedrich Klebow (Textilfachmann), Hermann Meyer (Buchdrucker), Emil Mundt (Lehrer), Gustav Otto (Kaufmann), Paul Pantel (Schneider), Hermann Stick (Lederarbeiter), Gerhard Thies (Oberingenieur), Paul Unger (Maurer), Hermann Weisshuhn (Zimmerer) und Gustav Werner (Schlosser).

Insgesamt werden 31 Stadtvertreter von der englischen Besatzungsmacht eingesetzt. 12 von der SPD, 10 von der CDU, 5 von der FDP und 4 von der KPD. Die Auswahl richtet sich wesentlich nach dem politischen Bekenntnis und dem sozialen und beruflichen Herkommen. So sind es bei der SPD und bei der KPD angesehene Persönlichkeiten aus der Arbeiter- und Handwerkerschaft, die auch als Antifaschisten ausgewiesen sind, und bei der CDU und FDP u.a. Vertreter der Elmshorner Unternehmerschaft. Bekannte Persönlichkeiten bei der CDU sind Rudolf Günther und Walter König, bei der FDP Peter Asmussen, Wilhelm Knecht, Dietrich Thun und Theodor Stüben und bei der KPD Peter Hasenberg und Johann Offenborn. Bemerkenswert: Es wird keine einzige Frau nominiert.

Die ersten Kommunalwahlen am 15.9.1946

Bei den ersten wirklichen Gemeindewahlen am 15.9.1946 nach dem englischen Mehrheitswahlrecht erringt die SPD in der Stadt Elmshorn einen überwältigenden Erfolg. Sie stellt 19 der 24 Stadtverordneten. Dabei sind Karl Brockmüller (Presser), Gustav Clasing (Kaufmann), Martha Cordts (Versicherungs- vertreterin), Willy Fehrs (Kaufmann), Arthur Geißler (Gastwirt), Johann Harder (Klempnermeister), Heinrich Hauschildt (Maurer), Max Holdorf (Rentner), Johannes Hornfeld (Lagerhalter), Hubert Hundt (Landwirt), Wilhelm Krap (Lehrer), Paul Pantel (Schneider), Werner Putze (Tischler), Ernst Sibbert (Zimmerer), Hermann Stick (Lederarbeiter), Paul Unger (Maurer), Friedrich Weinhold (Werkmeister), Hermann Weisshuhn (Polier), Gustav Werner (Kolporteur). Damit ist auch erstmals mit Martha Cordts eine Genossin Stadtverordnete. Ihr sollen in den nächsten Stadtvertretungen mit Maria Dettmann und Hedwig Kreutzfeld weitere sehr engagierte und sachkundige Frauen aus der SPD folgen.

Elmshorner Stadtverordnetenkollegium 1946Elmshorner Stadtverordnetenkollegium 1946

Für die ersten demokratischen Kreistagswahlen, die im Oktober des gleichen Jahres stattfinden, sind die Elmshorner Kandidaten Erich Arp, Walter Damm, Johannes Kühl, Maria Dettmann, Robert Friebe und Werner Pütze. Walter Damm kandidiert als amtierender Landrat.

Die SPD – die Stadtpartei der Aufbaujahre

Auch wenn sich der überwältigende Wahlerfolg der ersten Wahl vom September 1946 so nie wiederholen wird, gewinnt die SPD in Elmshorn auch die folgenden Wahlen und bis in die 50 er Jahre hinein noch absolute Mehrheiten in Elmshorn. Die Wahlbeteiligung ist hoch, anders als bei der bisher letzten absoluten Mehrheit, die die SPD zur Jahrhundertwende 2000 in Elmshorn erzielen kann. Erster Vorsitzender in der Nachkriegsgeschichte ist Max Holdorf. Ihm folgen bis in die Gegenwart Alfred Schneider, Joachim Harms, Georg Hansen, Gunther Ide, Reinhard Ueberhorst und Ernst Dieter Rossmann.

Die Mitgliedschaft in der SPD ist unmittelbar nach dem Krieg mit über 1.000 Mitgliedern sehr hoch. Sie fällt dann aber sehr rasch und steigt erst in der Regierungszeit von Willy Brandt und Helmut Schmidt wieder auf über 500 Mitglieder und dann noch einmal im Aufschwung der Landtagswahlen 1988 mit Björn Engholm. Im Jahr ihres 150 jährigen Bestehens hat die SPD dann über 250 Mitglieder und ist nach wie vor die größte der Elmshorner Parteien.

Tafel 17


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