1969 - 2013
Die kulturelle Wende im Parteileben
Die SPD ist immer mehr gewesen als eine Partei. Sie ist auch geistige und soziale Heimat und Lebensgemeinschaft. Was in den frühen Zeiten selbstverständlich gewesen ist, hat in der Moderne manche Wandlungen erlebt. Große Veränderungen sind auch hier mit den Aufbruch-Bewegungen in die und mit der SPD in der Zeit von Willy Brandt und der Ablösung von CDU-Staat und konservativ-verknöcherten 60er Wohlstandsgesellschaft zu beobachten. Die Gesellschaft und auch die SPD kommen in unruhige Zeiten und in Bewegung. „Mehr Demokratie wagen“ führt zu neuen Ufern.
Das Parteileben wird vielfältig, lebendig und streitig. Es gibt Konflikte zwischen den Generationen, aber auch zu den Gewerkschaften wie der ökologischen Bewegung und dem Anti-AKW-Protest gleichermaßen. Die Partei drängt auf die Straße, von Demonstrationen gegen das Pinochet-Regime in Chile 1973 bis gegen den Ausbau des Grenzweges in Elmshorn, von Informationsständen auch außerhalb von Wahlzeiten bis über Spielplatz-Feste zu Radtouren und anderen Unternehmungen.
Die SPD leistet sich ein eigenes Parteibüro als Treffpunkt und Werkstatt, erst am Schleusengraben (später An der Eiche und jetzt an der Panjestraße). Es gibt den monatlichen „Kalender“. Monatliche Mitgliederversammlungen oder zumindest Veranstaltungen werden eingeführt.
Die SPD wird weiblicher. Auch in Elmshorn wird darauf geachtet, dass, wo immer möglich, beide Geschlechter ausreichend in Wahlpositionen vertreten sind. Fast 40% der Mitglieder sind weiblich. Dafür geht die Zahl der jungen Mitglieder deutlich zurück, auch wenn sie in Elmshorn immer noch über dem Durchschnitt bleibt. Hinzu kommen Einwanderer aus vielen Nationalitäten, zu denen die SPD engen Kontakt hält.